Das Fördergebiet Ostkreuz Friedrichshain

Das Stadtumbaugebiet Ostkreuz Friedrichshain befindet sich in der östlichen Berliner Innenstadt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Mit einer Fläche von rund 289 Hektar erstreckt sich das Gebiet zwischen dem S-Bahn-Ring im Osten, der spreebegleitenden Stralauer Allee im Süden, der Wedekind, Lasdehner und Helsingforser Straße im Westen und der Karl-Marx- bzw. Frankfurter Allee im Norden.

Gebietscharakteristik

Das städtebaulich heterogene Gebiet umfasst einen Großteil der gründerzeitlichen Wohn- und Gewerbeareale Friedrichshains und gliedert sich in die Quartiere rund um den Traveplatz sowie den Boxhagener und den Stralauer Platz. Das Grün- und Freiflächenangebot beschränkt sich im Wesentlichen auf die drei Stadtplätze, die einem hohen Nutzungsdruck unterliegen.

In den 1990er-Jahren war das Gebiet durch Verluste an Einwohnern und Arbeitsplätzen, einen erheblichen baulichen Sanierungsbedarf bei privaten und öffentlichen Gebäuden und Mängel im öffentlichen Raum gekennzeichnet. 1994 wurden daher einige Teilbereiche als Sanierungsgebiete ausgewiesen, um die Aufwertung des Gebäudebestandes zu forcieren.

Durch die Gemeinschaftsinitiative Urban II wurden zwischen 2000 und 2008 im Stralauer Kiez unter dem Motto „Barrieren überwinden“ zahlreiche Projekte im Bereich der Soziokultur und der Wirtschaftsförderung sowie im Stadtraum realisiert. Mit der Wiederbelebung gewerblicher Räume und der Sanierung der Wohngebäude gewannen die Quartiere an urbanem Flair, die Einwohnerzahlen stiegen deutlich. Inzwischen ist das Gebiet östlich der Warschauer Straße zu einem international bekannten Ausgehviertel geworden.

Informationen

  • Bezirk:
    Friedrichshain-Kreuzberg
  • Gebietsfestlegung:
    20.08.2002 gemäß § 171b BauGB
  • Gebietsgröße:
    289 ha
  • Einwohner:
    56.700 (Stand 12/2019) +2,2% zum Vorjahr
  • Bewilligte Programmmittel:
    48,5 Mio. Euro (Stand 04/2020)

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Gebietsportrait Fördergebiet Ostkreuz Friedrichshain

  • Doctype: PDF-Dokument (3,1 MB) – Stand: 12/2020

Das Dathe-Gymnasium erhielt zusätzliche Pausenflächen. Sie stehen nachmittags allen zur Verfügung.

Entwicklungsziele und Leitbild

Vorrangiges Ziel der Stadtumbauaktivitäten war, die Entwicklung des Gebiets Ostkreuz als familienfreundlicher Wohnstandort weiterhin durch behutsame und bestandserhaltende Maßnahmen an der öffentlichen Infrastruktur und den dazugehörigen Freiflächen zu unterstützen. Dazu gehörten angesichts stark steigender Kinderzahlen die Reaktivierung, die umfassende Sanierung und der Ausbau der Kapazitäten von Kindergärten und Schulen. Auch die vorhandenen Freizeiteinrichtungen sahen sich einem steigenden Bedarf gegenüber, der durch Ausbau und Umnutzung gedeckt werden konnte. Der Aufwertung und Neuanlage von Straßen und Plätzen – vor allem im Wohnumfeld – waren ein weiteres wichtiges Ziel des Stadtumbaus. Für den Fuß- und Radverkehr sollten attraktive Stadträume und optimierte Verbindungen hergestellt und die trennende Wirkung durch die Hauptverkehrsstraßen minimiert werden. Außerdem wurde die Anbindung des Stadtteils an die Spree verbessert.

Beteiligung

Die Stadtumbauprojekte wurden in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und deren Nutzern entwickelt. Ein Spielobjekt auf der Kitafreifläche am Dathe-Gymnasium in der Helsingforser Straße entstand im Rahmen einer Kinderbeteiligung: Die Kitakinder halfen bei der Gestaltung der Bodenschlange mit Mosaiksteinen. Die Kinder der Modersohn-Grundschule in der Niemannstraße 3 gestalteten ein großes Mosaik des Stadtumbaus aus Hunderten Puzzleteilen nach ihren Vorstellungen und Wünschen.

Blick auf den neuen Georg-Friedrich-Händel-Saal am Frankfurter Tor

Stand des Verfahrens und Ausblick

Seit 2002 hat sich das Gebiet zu einem attraktiven Wohnquartier entwickelt. Mit Mitteln des Stadtumbaus wurden Projekte zur Anpassung und Aufwertung zahlreicher Schulen, Kindergärten und Freizeit­einrichtungen umgesetzt. Wegen des hohen Bedarfs sind in diesem Bereich auch Neubauten entstanden.

Viele Grün- und Freiflächen sowie zwei Stadtplätze wurden aufgewertet oder neu angelegt. Mit der Pablo-Neruda-Bibliothek und der Konzert-Aula wurde ein neuer zentraler Kultur- und Bildungsstandort ins Leben gerufen. Die Stadtumbau-Förderung wurde mit dem Förderjahr 2015 beendet. Letzte Maßnahmen wurden bis 2020 fertiggestellt.

Stand: September 2020